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Freiwillige vor!

Haben Sie diesen Satz auch schon mal sozusagen "am eigenen Leibe erfahren" dürfen?
Natürlich meine ich hier nicht den Aufruf irgendeines Militäroberwichts, der eine kleine Schar seiner handverlesenen Elitetruppe in den sicheren Tod schickt, nur um hinterher festzustellen, daß sie sich - wiedereinmal - auf wundersame Weise als kugelsicher erwiesen haben. Nein, nein - sowas kennen wir alle gottseidank nur aus amerikanischen Filmen. Was ich meine, ist so eine ganz alltägliche Situation. Zum Beispiel in der Arbeit.

Stellen Sie sich vor,  in Ihrer Arbeit gibt's eine neue Aufgabe, für die jemand gesucht wird, der eben diese übernimmt. Die Aufgabe muß nicht einmal überraschend kommen. Am besten ist es, wenn sich schon eine Weile abzeichnet, daß etwas neues auf die Mannschaft zukommt, und es schon ein Weilchen in den Reihen brodeln kann.

Dann ist der Tag da. Der Chef ruft sie alle zu sich und erläutert die Situation (die ja mittlerweile bereits bekannt und vielfältig diskutiert ist) nocheinmal allen.
Jetzt kommt's: "Wer macht's? Freiwillige vor!"
Und was nun passiert ist ein ganz erstaunliches Phänomen.
Besonders Kollegen, die nach vielfacher Selbstauskunft "alles wissen, alles können und eigentlich für alles zu gebrauchen sind" bringen von drei bis vier Kollegen unwiderlegbare Argumente vor, warum sich diese Kollegen für die Aufgabe viel besser eignen. Außerdem haben Sie ja sowieso schon soviel am Hals, und überhaupt, immer müssen sie alles tun, wenn der Chef mal wieder mit irgendwas zwischendurch ankommt.
Und so geht's reihum. Bis alle dran waren und mit mehr oder weniger Überzeugungskraft versucht haben den schwarzen Peter weiterzuschieben.
Letztlich bleibt die Sache ja dann doch an irgendeinem "hängen". Im Normalfall nutzt dann doch der Chef seine ihm verliehene "Allmacht" und erwählt einen seiner Untertanen.